Hingabe durch "Ja sagen"

Einfach mal JA sagen

 

 

"Du musst auch mal Nein sagen", "Nein sagen ist schwer, dass muss man erst lernen"- ja, manchmal ist das so. Wie verhält es sich aber mit deinem Ja zum Leben, dem was gerade ist? Das fällt auch oft schwer.

 

 

Meine Freundin U. erzählte mir neulich lachend, sie entwickle sich gerade zur Ja-Sagerin. Und es mache ihr direkt Spaß! Sie mache zur Zeit die Übung, mehr Ja als Nein zu sagen. Und zwar im Sinne von Widerstandslosigkeit.

 

 

Wie ich ist sie von Eckhart Tolle inspiriert und versucht, seine Lehren in den Alltag zu integrieren. Ich bin auf diesen Zug aufgesprungen und habe für heute beschlossen, innerlich zu allem was ist JA zu sagen. Nicht im Sinne von apathischer, desinteressierter Gleichgültigkeit, sondern im Wortsinn: alles ist heute gleich- gültig für mich. Ich übe, mehr einfach nur zu beobachten was in mir und um mich herum geschieht, auch meine Bewertungen dazu. Und innerlich Ja zu sagen. Auch wenn es mir nicht gefällt, was ich erlebe.

 

Wozu soll das gut sein? Dazu sage ich: erlebe es selbst. Für mich fühlt sich ein klares, liebevolles Ja und die bedingungslose Akzeptanz dessen was ist viel besser an, als im Widerstand zu sein. Man muss nicht zwangsläufig handeln und im Außen etwas verändern, um sich oder die Welt zu bewegen. Darin besteht eigentlich auch gar kein Unterschied.

 

 

Eckhart Tolle schreibt, dass es im Grunde drei Wege gibt, mit herausfordernden und belastenden Situationen umzugehen- kurz gefasst in meinen Worten:

 

 

1."leave it" (die Situation verlassen) -> Aktion auf der Handlungsebene

 

2. "change it" (die Situation verändern) -> Aktion auf der Handlungsebene

 

3. "love it" (sich hingeben, loslassen und lieben, was ist) -> der Weg in die Seins-Ebene

 

 

Die ersten beiden Wege sind die häufigsten Strategien die wir benutzen, um unser Wohlbefinden wieder herzustellen. Auf dem ersten Blick ist das auch komfortabel und kann durchaus eine angemessene Reaktion sein. So wurde es uns beigebracht, so funktioniert unsere westliche Welt.

 

 

Weg Nummer drei aber wird selten beschritten. Zu groß ist da die Hürde! "Waaaas, DAS soll ich zulassen, wertschätzen oder gar lieben? Unmöglich!" Vor nicht allzu langer Zeit hätte dieser Ausruf von mir kommen können. Aber das Leben und meine Erfahrung hat mich eines Besseren belehrt. Gerade in besonders vertrackten Situationen ist es eine echte Option, eine völlig neue Erfahrung zu machen. Zu lieben oder auch nur anzunehmen was ist, ist eine Entscheidung und ein Prozess. Die Fähigkeit dazu, lässt sich gut entwickeln! Und nachdem du Hingabe praktiziert hast, kannst du durchaus weitere Handlungsoptionen wählen und ins Tun kommen. Deine Entscheidung wird jedoch diesmal frisch und inspiriert sein und es wird dir nicht mehr so sehr um das Ergebnis gehen. Das ist Freiheit.

 

 

Ein erster kleiner Schritt dorthin kann es sein, Ja oder wenn das noch zu viel ist einfach "okay, in Ordnung, na gut" zu sagen. Z.b. innerlich, oder auch mal laut für dich selbst. "Ja, ok, so ist es jetzt. Ich habe gerade Zahnweh, mein Job ist furchtbar, mein Kind macht dieses und jenes, der Partner unterlässt xy, es ist mal wieder Dauerregen, Stau etc. angesagt." Anlässe sich zu ärgern und im Widerstand zu sein erleben wir tagtäglich genug.

 

 

Beobachte dich einmal im Alltag: wie oft sagst du innerlich Nein zu der Situation, zu dir, zu Anderen? Und wie oft Ja (und zwar vom Herzen), vor allem, wenn es gerade schwierig und nicht so ist, wie du es willst?

 

Wer bewusst Ja sagt, ist nicht mehr im Widerstand und hat Zugriff auf all seine Ressourcen und die Weisheit des inneren Seins, das, was er wirklich ist. Wer Ja sagt, kann die eine oder andere Überraschung erleben. Versprochen!

 

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