In frisch gelüfteten Seelenräumen

In frisch gelüfteten Seelenräumen

 

Ich bin nicht mehr bereit, 

zu werden,

was doch schon ist.

Dies ist das Ende der verzweifelten Bemühungen.

der Getriebenheit,

der ungestillten Sehnsucht 

und aller "wenn ich erst-danns."

All dies ist kürzlich verstorben.

Unbeweint weil kaum bemerkt.

Plötzlich war der Tag einfach ein anderer,

folgte eigenen,

erneuerten Rhythmen

und freieren inneren Tänzen.

Ich war stille Zeugin und auch nicht.

Ich war danach ja erst wieder wirklich da.

Zu Hause,

in mir.

Keinen Drang mehr,

etwas zu werden.

Kein Ziehen mehr aus der Zukunft

und schieben aus der Vergangenheit.

Alles ist bereinigt im Sein,

das nichts mehr werden will und braucht.

Das stets vollkommen war und ist und wird.

Wunderbare Zeitenwende, du!

Heute haben wir uns die Hände gereicht

und versöhnt. 

Endlich.

Und ich weiß nicht, 

wer uns erkennen wird.

Wer uns bezeugen wird. 

Und es ist auch egal.

Denn wir selbst werden aus uns heraus sein.

Ohne zu werden.

Weil wir sind und es alles ganz anders

und leichter ist, 

als gedacht mit der Entfaltung.

Sie entfaltet sich nämlich ganz von selbst.

Immer schon.

Wie konnte ich das vergessen? Nicht sehen?

Und all das geschieht leise 

und auch etwas heimlich,

im innersten.

In frisch gelüfteten Seelenräumen.

Ich durchschreite einen nach dem anderen. 

Ziellos,

was für eine Freude.

Wendeltreppen hoch und wieder runter,

durchaus gleichzeitig.

Mit leichtem Schwindel,

aber klar.

So viel klarer als zuvor.

 

(C) Monika Behling

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